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Freiheit Einheit Denkmal

Politische Denkmale in Leipzig

VERLÄNGERT BIS 15.2.2015
Museumslabor
Altes Rathaus, Markt 1, 04109 Leipzig

Anlässlich des 25. Jahrestags der Friedlichen Revolution wurde in Leipzig der Bau eines Freiheits- und Einheitsdenkmals kontrovers diskutiert. Damit hätte die Stadt neben dem einst ähnlich umstrittenen Völkerschlachtdenkmal einen zweiten Erinnerungsort mit nationalem Anspruch erhalten. Obwohl dieser Wettbewerb beendet wurde, bleibt der Wunsch nach einem Denkmal. Die Stadt Leipzig möchte weiterhin die Freiheitsbewegung im Herbst 1989 und die Wiedervereinigung würdigen.

Ausgehend von den Dokumenten zu diesem jüngsten Denkmalsprojekt blickt die Ausstellung auf die Geschichte der politischen Denkmale der letzten 150 Jahre zurück. Fotos, Dokumente und Modelle aus den Sammlungen des Museums, aus Archiven und von privaten Leihgebern zeigen umstrittene, veränderte und vergessene Denkmale und laden zur Diskussion ein.

Dafür wurden die Geschichten von sieben bedeutenden Leipziger Monumenten bis 1990 und solchen der jüngsten Vergangenheit erforscht. Sie werden im Zusammenhang mit weiteren Leipziger Ehrungen erzählt, sodass ein facettenreiches Bild der politischen Erinnerungskultur entsteht. Viele  Denkmalsformen waren durchaus zeittypisch und wurden in anderen Städten Deutschlands ähnlich errichtet. Dazu gehören das Siegesdenkmal auf dem Marktplatz (1888) oder der sozialistische Ehrenhain auf dem Südfriedhof (1946/1986).

Es werden ungewöhnliche Projekte vorgestellt wie das Denkmal für den Komponisten Richard Wagner, das ab 1934 unter nationalsozialistischem Einfluss als monumentales Nationaldenkmal gebaut werden sollte. Nach der Wiedervereinigung 1990 wurden mehrere moderne Denkmale für Menschen errichtet, die in der DDR aus politischen Gründen kaum geehrt worden waren, etwa Carl Friedrich Goerdeler.

Mit der Gestaltung des Nikolaikirchhofs durch Säule, Brunnen und Lichtsteine oder der Glocke der Demokratie auf dem Augustusplatz wurden erste  Wegmarken zur Erinnerung an den Herbst 1989, dieses bedeutendste Ereignis der jüngeren Stadtgeschichte gesetzt.

Zum Nachdenken über den Sinn von Denkmalen lädt das Filmprojekt DENK MAL MIT! ein, das Teil der Ausstellung ist. Jugendliche haben über mehrere Monate Interviews mit Leipzigern geführt und diese filmisch umgesetzt. Das Projekt wurde gefördert von der Bürgerstiftung Leipzig und der Stiftung Demokratische Jugend, Programm »Zeitensprünge«.

 

Termine
Mi 21.1., 17 Uhr
Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Dr. Johanna Sänger

So 15.2., 16 Uhr
Finissage der Ausstellung