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KENNZEICHEN L - Das Magazin zur Ausstellung
 

entstanden in Zusammenarbeit mit Kreuzer - Das Leipzig Magazin

Ausstellungs-Magazin als Beilage im Kreuzer in der Juni-Ausgabe und kostenlose Auslage im Haus Böttchergäßchen ab Ausstellungsbeginn

 

Ein Ausstellungskatalog als Sonderheft eines Stadtmagazins? Ein Grenzgang gewiss, den wir anlässlich der Ausstellung »Kennzeichen L. Eine Stadt stellt sich aus« im Stadtgeschichtlichen Museum wagen. Doch ist Leipzig immer schon ungewöhnliche Wege gegangen und hat sich seit Jahrhunderten als Austauschplatz neuer Ideen und Nährboden innovativer Entwicklungen erwiesen.
 

Insofern ist es folgerichtig, dass sich das Stadtgeschichtliche Museum als Dinggedächtnis der Stadtgesellschaft und der Kreuzer als ausgewiesener kritischer Begleiter der Leipziger Entwicklung zusammengetan haben, um dieser Stadt nicht nur auf den glänzenden Leim, sondern auf den tieferen Grund zu gehen. Denn was verbindet und trennt die Leipziger*innen heute? Woran erinnern wir uns und was sind die kreativen Anstöße für morgen? Welche Errungenschaften, Brüche und kollektiven Erfahrungen haben diese Stadt geprägt? Gibt es ein beständiges Leipziger Lebensgefühl oder taumeln wir von einem Hype in den nächsten? Wer findet Platz in den gängigen Leipzig-Erzählungen, und wer sieht sich ausgegrenzt und abgehängt?
 

Antworten darauf geben die Leipziger*innen selbst. Vertreter*innen verschiedener Generationen aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Vereinsleben kommen ebenso zu Wort wie Zeitzeug*innen der Umbrüche nach 1989. »Lanzen für Leipzig« stehen kritischen Positionen gegenüber, die nach dem Preis des Erfolgs und den Grenzen auch unseres Wachstums fragen. Ins Blickfeld tritt dabei die traditionelle Weltorientierung einer Stadt, deren Oberbürgermeister sie jüngst folgendermaßen charakterisierte:

»Ich habe Leipzig schon mal die erste gesamtdeutsche Stadt genannt. Hier treffen wie unter einem Brennglas die polarisierenden Themen aufeinander, die das ganze Land bewegen. Durch diese Mischung von Ost und West, Nord und Süd, den Migrationsanteil. In dieser Situation brechen natürlich die gesellschaftlichen Konflikte auf. Man erlebt hier auch am schärfsten den Unterschied zwischen Besitz und Nicht-Besitz, vererbtem und neuem Reichtum, zwischen denen, die dazukommen, und denen, die da waren. Wir sind ein Ort der Gegensätze, aber das macht diese Stadt natürlich unglaublich lebendig und spannend.«
 

Wir wünschen Ihnen, dass dieses Magazin Lust macht auf Leipzigs Geschichte, Gegenwart und Zukunft – und dass es im Themenjahr »Stadt der sozialen Bewegungen 2021« zum Engagement wie zur Mitgestaltung einlädt. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten – wir sehen uns in den Räumen des Stadtmuseums und überall dort, wo dieses Heft in neugierige Hände gerät!

 

Anselm Hartinger (Stadtgeschichtliches Museum) und Britt Schlehahn (Kreuzer)