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»Götterfunken« – Schiller im Glück

Was fällt Ihnen zu Friedrich Schiller ein? »Kabale und Liebe«, das Sie vielleicht in Schulzeiten lesen sollten oder »Das Lied von der Glocke«, die Sie vergeblich versucht haben, auswendig zu lernen? Wie schaut es mit dem Lied »An die Freude« aus?  Aber, ist das nicht irgendwie von Beethoven? Die Musik schon, aber die Verse, die hat der 25-jährige Schiller gedichtet. Inspiriert zu seinem heute populärsten Werk hat ihn 1785 ein Sommeraufenthalt in Leipzig-Gohlis. Nach einer Periode bedrängender Kümmernisse erfuhr er hier unbedingte Freundschaft, Aufwind und Beistand. Die dunklen Wolken vorangegangener Fehlschläge überstrahlte ein Funken reinsten Lichts, den nur die Götter geschickt haben konnten.

 

Friedrich Schiller wird den Gästen in der neuen Ausstellung vor allem als authentischer Mensch mit nachvollziehbaren Sorgen und Freuden begegnen. Im Zentrum der Ausstellung steht der von ihm bejubelte Wandel seiner schwierigen Lebenssituation, der ihn zu seinem Lied »An die Freude« inspirierte. Sie lernen die Freunde kennen, die ihn in jenen Wochen begleiteten, erspüren den Ursprung seines Glückstaumels und verfolgen die weltweite Karriere seiner bekanntesten Verse, des Liedes »An die Freude«. Dieses ist ein immer wiederkehrendes Element in Haus und Garten, das ganz unvermittelt auf Wänden, hinter Sträuchern oder auf Bänken auftaucht. Weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist die Person Robert Blums, jenes Märtyrers der Revolution von 1848, ohne dessen Engagement Sommerwohnung und Aufenthalt Schillers in Gohlis wohl längst vergessen wären.