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Sonderausstellung »HAKENKREUZ UND NOTENSCHLÜSSEL. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus« eröffnet

27.01.2023

Am 26.1.2023 fand die Vernissage zu »HAKENKREUZ UND NOTENSCHLÜSSEL«, der ersten umfassende Schau zur »Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus«, statt. Nach den Geleitworten von Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin der Stadt Leipzig, und Direktor Dr. Anselm Hartinger eröffneten Kuratorin Kerstin Sieblist und Co-Kurator Sebastian Krötzsch die Ausstellung mit einem Beitrag zu ihrer intenvien Arbeit an der Thematik und der Ausgestaltung der Schau. Die musikalische Begleitung am Flügel übernahm der Pianist Stephan König. Im Anschluss konnte die Sonderausstellung erstmals vom Publikum besucht werden. In neun Kapiteln blickt »HAKENKREUZ UND NOTENSCHLÜSSEL« nicht nur hinter die Fassaden und auf die Widersprüche in einzelnen Lebensläufen und Leipziger Musikinstitutionen, sondern rückt Einzelschicksale ins Rampenlicht, die aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis »getilgt« wurden und will damit einen Beitrag zu einer kritischen Erinnerungskultur für die Stadtgesellschaft von heute leisten.

 

»Neun Biografien zeigen verschiedene Lebensläufe. Da gibt es den nationalsozialistischen Kulturfunktionär ebenso wie die aufmüpfige junge Jazzmusikerin oder den Profiteur des vertriebenen jüdischen Dirigenten. Diese einzelnen Schicksale faszinieren mich besonders. Sie lassen bei mir immer wieder die Frage aufkommen, wie ich mich verhalten und worauf ich mich eingelassen hätte.«

Kerstin Sieblist, Kuratorin der Ausstellung am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig

 

»Die Ausstellung zeigt, wie sich Nationalsozialismus und Musikleben immer weiter ineinander verzahnten, wie Hakenkreuz und Notschlüssel in Leipzig vielfach fusionierten und welche Mechanismen wirkten. Sie zeigt aber auch, welche Akteurinnen und Akteure der Musikstadt sich der Einflussnahme durch die Nationalsozialisten, wenn auch manchmal nur zeitweise, entziehen konnten, sei es durch Auswanderung, Verweigerung oder den Rückzug ins Private. Diese Ambivalenz, teilweise innerhalb einzelner Lebenswege, ist sehr spannend.«

Sebastian Krötzsch, Co-Kurator der Ausstellung am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig

 

Vom 27. Januar, dem Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus, bis zum 20. August 2023 wird die Ausstellung im HAUS BÖTTCHERGÄßCHEN des Museums präsentiert und durch ein umfangreiches Begleitprogramm ergänzt.

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