Menu

UMBRUCH HAUTNAH – Leipzig in Filmen der 90er

23.09.2024

Wie sehr die Höhen und Tiefen der umbruchvollen 90er Jahre den Menschen in Leipzig »unter die Haut« gingen, wird auch in Fernsehbeiträgen und Dokumentarfilmen sichtbar. Sie zeigten erstmals nach der DDR ungefiltert und unzensiert Menschen und ihre Meinungen – Entscheider, Aktivistinnen und Aktivisten, Prominente, aber auch Jugendliche mit ihren Problemen, die Vielfalt der Stimmen auf der Straße oder am Arbeitsplatz. Von der Straßenumfrage bis zum künstlerischen Dok-Film, vom professionellen Dreh bis zum privaten Video – in Archiven und Haushalten schlummern noch viele Filme, die Emotionen und Fakten lebendig werden lassen.

Die Sonderausstellung »Zwischen Aufbruch und Abwicklung.Die 90er in Leipzig« (25.9.2024 – 7.9.2025) wird daher durch das Medienprojekt »Umbruch hautnah« begleitet. Es werden Filmbeiträge in der Ausstellung gezeigt und Filmabende veranstaltet.

 

TERMINE

Beginn: jeweils 18 Uhr, Einlass ab 17.30 Uhr
Ort: Alte Börse, Naschmarkt 1, 04109 Leipzig
kostenfreier Eintritt

 

Fr. 27.9. 
»ALLES ANDERE ZEIGT DIE ZEIT« (2015), 95 min
Zu Gast Autor und Regisseur Andreas Voigt

Für seine sechs »Leipzig-Filme« wurde Regisseur Andreas Voigt vielfach preisgekrönt. Die Reihe, die zwischen 1986 und 2015 entstand, vereint mittlerweile sechs lange Dokumentarfilme. Begonnen noch zu Zeiten der DDR, erzählt sie über 30 Jahre hinweg Lebensgeschichten und Schicksale von Menschen in Leipzig. Sie gehört inzwischen zu den wichtigen Dokumenten der jüngeren deutschen Filmgeschichte und ist international bekannt. Die sechste Folge »Alles andere zeigt die Zeit« hatte 2015 Premiere. Hier begegnet der Zuschauer einigen Protagonisten, die damals, in den Jahren der Wende, noch Teenager waren. Was ist aus ihnen geworden?

 

Do. 10.10. 
»KEHREIN, KEHRAUS« (1996/97), 70 min
Zu Gast Autor, Regisseur und Produzent Gerd Kroske

1990,»KEHRAUS« nachts auf den Straßen von Leipzig: Straßenkehrer räumen weg, was keiner mehr braucht. Neben vielem anderen Müll, auch abgenutzte Wahlplakate. Endzeitstimmung macht sich breit. Das, was nach der DDR kommen soll, klingt vielversprechend, ist aber noch nicht fassbar. Die drei Straßenkehrer Gabi, Henry und Stefan schwankten in ihren Lebensläufen schon immer zwischen den Polen: Kinderheim, Knast, Gelegenheitsarbeiten bei der Stadtreinigung. 1996, in »KEHREIN, KEHRAUS« fegt schon niemand mehr von den Dreien die Straßen Leipzigs. Sie pendeln zerbrechlich zwischen Sozialamt, Kneipe und Behausung. Immer bleibt ein Rest, etwas was nicht aufgeht.

 

Do. 7.11., Do. 23.1., Do. 6.2.
Leipzig lokal – KANAL X // STUDIO LEIPZIG // LTV // Videos aus der Kommunalen Werkstatt

Gäste: Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz, Dr. Judith Kretzschmar, Stefan Gööck und Leipziger Filmemacher

 

 

Das Projekt ist gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

‹ Zurück zur Übersicht