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Geschlechterrollen und Geschichtsbilder im Völkerschlachtdenkmal

Blick aus der Ruhmeshalle in die Krypta, Foto: Helga Schulze-Brinkop

Datum: 03.06.2023

Uhrzeit: 11:00 Uhr

Haus: Völkerschlachtdenkmal

Veranstaltungstyp: DENKMALS-GESPRÄCH


DENKMALS-GESPRÄCH mit Dr. Gesine Märtens

Den Auftakt der »Denkmals-Gespräche« 2023 bildet die Kulturwissenschaftlerin und Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Dr. Gesine Märtens. Unter dem Titel »Geschlechterrollen und Geschichtsbilder im Völkerschlachtdenkmal« wird es um die im Figurenprogramm des Denkmals nahezu übermächtigen Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit und deren Wirkmacht für die Rolle von Frauen in einer wesentlich von Krieg und Gewalt geprägten Geschichte sowie das Verhältnis der Geschlechter in der heutigen Gesellschaft gehen. Die Debatte in einem weitestgehend von Männern des »Patriotenbundes« konzipierten Monument wird dabei auch nach Wegen suchen, das Denkmal und seine Geschichte heute für kritische Besucherinnen- bzw. Besuchergruppen und dezidiert weibliche Zugänge zu öffnen.

 

Die Veranstaltung beinhaltet eine Dialogführung und ein Gespräch in der Ruhmeshalle sowie ein anschließendes Get together mit den eingeladenen Gästen; um eine Voranmeldung wird mit Blick auf die begrenzte Platzkapazität gebeten (unter 0341.2416870 oder besucherservice@voelkerschlachtdenkmal-leipzig.de). Der Unkostenbeitrag beträgt 10 €, ermäßigt 8 € und schließt eine Tageskarte für den Besuch von Denkmal und Forum 1813 ein. Weitere Informationen unter www.stiftung-voelkerschlachtdenkmal-leipzig.de.

 

Denkmals-Gespräche. Neue Veranstaltungsreihe für Begegnungen im Völkerschlachtdenkmal Leipzig

 

Das vielbesuchte Völkerschlachtdenkmal ist das Wahrzeichen der Stadt Leipzig. Es ist ein einzigartiges Zeugnis der Erinnerung an die napoleonische Herrschaft und die Schrecknisse des Krieges, trägt jedoch auch die Spuren seiner Indienstnahme als politisches und religiöses Symbol vom späten Kaiserreich bis in die jüngste Vergangenheit.

Mehr als ein Jahrhundert nach der Eröffnung 1913 und im Vorgriff auf die in wenigen Jahren abgeschlossene Sanierung des Denkmals ist es umso dringlicher, die Baukörper und Bildwelten dieses Monumentes nochmals ganz neu auf ihre Aussagekraft und Relevanz für heute zu befragen. Was bedeuten die massiven männlichen Kolossalfiguren am und im Denkmal, wozu gibt es in einem Aussichtturm eine Krypta und Kirchenkuppel, welche Art von gebauter Bühne wurde hier errichtet und wessen »Ruhm« wollen wir in der zugehörigen Halle jetzt und künftig zelebrieren oder kritisch hinterfragen?

Die neue Veranstaltungsreihe »Denkmals-Gespräche« nimmt sich dieser und anderer Fragen rund um das Denkmal an und sucht in angeregter Atmosphäre und bewusst streitbarer Weise nach Antworten für ein neugieriges Publikum von heute. Im Dialog mit dem Historiker und Geschäftsführer Dr. Anselm Hartinger werden zweimal jährlich Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus Wissenschaft, Religion, Politik und Kultur über kontroverse Aspekte und aktuelle Herausforderungen des Denkmals sprechen und dieses bejahrte Monument damit zwischen Architektur, Religion, Geschlechterdiskurs und Erinnerungskultur neu zur Diskussion stellen.

 

Foto:
© Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Blick in die Ruhmeshalle des Völkerschlachtdenkmals Leipzig, Foto: Helga Schulze-Brinkop

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