Mein märchenhaftes Praktikum
Knapp zwei Monate konnte ich im Rahmen meines Praktikums im Haus Böttchergäßchen Museumsluft schnuppern. Anfang des Jahres hatte ich mich bei Herrn Stephan dafür beworben und wurde schließlich Frau Dr. Sänger zugeteilt. Sie ist für die Sammlungsbereiche „Volkskunde / Alltagskultur“ und „Stadtgeschichte ab 1800“ zuständig. In Hinblick auf die Eröffnung der neuen Sonderausstellung „MärchenSpiele. Von Zauber, Mut und Abenteuern“ am 7. November, die von Frau Dr. Sänger als Kuratorin betreut wird, sollten mich ein paar spannende Wochen erwarten. Ich erhielt meinen eigenen Arbeitsplatz in der Dokumentation, an dem ich in den folgenden Wochen viel Zeit verbringen würde.
Bereits in den ersten Tagen fiel mir die äußerst positive Arbeitsatmosphäre im Haus auf. Die Mitarbeiter wurden nicht müde, unzählige Fragen zu ihren Aufgaben, Erfahrungen und auch ihrem persönlichen Werdegang zu beantworten. Bei Besuchen im Alten Rathaus und dem Völkerschlachtdenkmal durfte ich einen Blick hinter die Kulissen der Ständigen Ausstellungen werfen.
Erfreulicherweise waren die mir übertragenen Aufgaben abwechslungsreich und interessant: Einerseits fielen diverse Recherchen zu Exponaten an, andererseits durfte ich aber auch an Besprechungen mit Gestaltern und Leihgebern für die bevorstehende Ausstellung teilnehmen. Darüber hinaus erhielt ich bei Eva Lusch auch Einblick in die Arbeit der Vermittlung. Dabei stand die Ausarbeitung der „Heldenstrecke“ auf dem Programm – also dem Bereich der Ausstellung, in dem sich die ganz jungen Besucher in ihr eigenes Abenteuer begeben können, an dessen Ende eine märchenhafte Belohnung wartet …
Richtig spannend wurde es dann Mitte Oktober, mit dem Beginn des Ausstellungsaufbaus. Erste Objekte wurden probeweise in den Vitrinen positioniert, die mobilen Wände kamen an die vorgesehenen Plätze und das Eingangsportal zur Märchenwelt wurde installiert. Spätestens nachdem die ersten Baumkronen angebracht und die letzten Äste am „Glückbaum“ befestigt worden waren, wurde die zauberhafte Atmosphäre spürbar.
Meine Zeit im Stadtgeschichtlichen Museum war nicht nur interessant und äußerst lehrreich, sondern leider auch viel zu schnell vorbei! Zwischen den letzten Deadlines für den Druck der Ausstellungstexte und der Vorbereitung der Vitrinen hieß es dann für mich schon Abschied nehmen, und da ich nun die letzte Phase des Aufbaus nicht mehr mitbekomme, bleibt es auch für mich bis zur Ausstellungseröffnung spannend!
Ein Beitrag von Julia Mangler