Von der (Be)deutung der Uniformen zur Zeit Napoleons

Die Eindrücke einer Bundesfreiwilligendienstleistenden vom Felduniformen-Symposium am Völkerschlachtdenkmal I Ein Beitrag von Elisa Lepinat, Bundesfreiwilligendienstleistende der Stiftung Völkerschlachtdenkmal Leipzig

Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wurde einst für das Gedenken an die im Oktober 1813 wütende Schlacht bei Leipzig errichtet. Heute ist das vom Architekten Bruno Schmitz entworfene Monument gleichermaßen touristisches Ausflugsziel wie Ort der Geschichtsvermittlung. Am Fuße des Leipziger Wahrzeichens befindet sich das Museum „Forum 1813“, welches eine Vielzahl an Ausstellungsstücken rund um die napoleonische Ära bis hin zur Völkerschlacht beinhaltet.

Ausstellung im Forum 1813 _ Foto: Markus Scholz

In die am Völkerschlachtdenkmal stattfindenden Veranstaltungen reihte sich im letzten Monat, am 2. Oktober 2021, ein Symposion zu dem Thema „Felduniformen der Epoche 1792 bis 1813“. Ausgerichtet durch die Mitglieder eines Diskussionsforums zur napoleonischen Geschichte, hatte ich als Bundesfreiwilligendienstleistende am Völkerschlachtdenkmal das erste Mal Gelegenheit, bei solch einer Veranstaltung dabei zu sein und mich mit vielen mir bisher unbekannten Themen zu beschäftigen.

Herr Poser begrüßt die Teilnehmer des Symposiums im Völkerschlachtdenkmal

Nach der Begrüßung und einer kurzen Einführung in die Thematik folgten einzelne Beiträge verschiedener Referenten, welche im Anschluss Raum für Fragen und Anmerkungen der anderen Teilnehmenden ließen: „Die Sächsische Armee im Felde“, „Uniformeffekte vor 200 Jahren“ oder „Russische Felduniformen 1813/14 im Spiegel zeitgenössischer Druckserien“. Die Themengebiete reichten von der ausführlichen Auseinandersetzung mit einzelnen Uniformbestandteilen über die Aufstellung der damaligen großen Armeen bis hin zum Erhalt der Uniformen in der heutigen Zeit. Die beteiligten Parteien in der Völkerschlacht 1813 waren vor allem Preußen, Russland, Österreich und Schweden, welche sich der Grande Armeé Napoleons und dem Rheinbund stellten. Die Beiträge des Symposions wurden durch mitgebrachte Objekte und die Visualisierung durch Bilder unterstützt. Die Veranstaltung schien nicht nur dem fachlichen Austausch untereinander zu dienen, sondern so manchem zugleich durchaus als unterhaltsames Freizeitprogramm. 

Französische Grenadiere (links) und sächsischer Grenadier um 1813 (rechts)

In meiner bisherigen Zeit hier am Denkmal konnte ich mir bereits einiges an Wissen in Bezug auf die Völkerschlacht und die darin involvierten Armeen aneignen, mit Felduniformen hatte ich mich zuvor jedoch noch nicht befasst. Dementsprechend waren die Vorträge für mich als Laie ohne vorherige Fachkenntnisse recht anspruchsvoll und mitunter schwer nachzuvollziehen. Gleichzeitig fand ich es jedoch faszinierend, wie umfassend und detailreich man dieses Thema angehen kann: Unterscheidungsmerkmale der Uniformen, welche die jeweilige Nation oder Einheit erkennbar machten, einzelne Bestandteile und deren Funktion wie auch die Frage nach dem Bewahren und Restaurieren der historischen Überreste. Besonders spannend fand ich es, zu sehen, wie sich die Uniformen im Wandel der Zeit veränderten und wie sehr sie sich von Armee zu Armee unterschieden haben.

Vortrag zum Thema „Der Überrock – das unbekannte Wesen“

Im Allgemeinen hat es mich dabei überrascht zu sehen, in welcher Vielfalt die Uniformen damals existierten und wie sie zusammengesetzt waren. Die detaillierten Erläuterungen zu den einzelnen Bestandteilen, wie etwa dem Überrock, dem sogar ein eigener Vortrag gewidmet war, haben mir sehr dabei geholfen, ein schlüssiges und umfassendes Bild von den Uniformen zur napoleonischen Ära zu bekommen. 

Auch wenn ich dabei nicht jeder einzelnen Ausführung folgen konnte, war es für mich sehr spannend und aufschlussreich, einmal den Ablauf einer solchen Veranstaltung näher kennenzulernen und einige wissenswerte Informationen für mich mitnehmen zu können.