Museum Ex Machina

Unerzählte Geschichte(n) im Alten Rathaus Leipzig

www.mxm-leipzig.de

Am Abend schließt der Pförtner die Türen des Stadtgeschichtlichen Museums in Leipzig. Welche Figuren tauchen auf, wenn sich Dunkelheit und Stille über die Räume legen, wer flüstert mit wem? Vielleicht taucht die Frauenrechtlerin Clara Zetkin als Gesprächspartnerin auf und berichtet anhand einer Porträtplastik August Bebels von ihrem leidenschaftlichen Eintreten für Arbeiter*innen und Fraueninteressen. Was kann Sie uns von ihren Hoffnungen und Ängsten erzählen, die vielleicht auch die unseren sind?

Mit den Mitteln theatraler Imagination und digitaler Reichweite wird lebendig vermittelt, was bisher nicht auf Objektschildern steht. Das Onlineformat ist Teil des Vorhabens „Museum Ex Machina“, das in Kooperation mit der Schaubühne Lindenfels entstanden ist. Das Projekt wurde 2021 erarbeitet und umgesetzt.

Beide Einrichtungen eint das Interesse am lebendigen Austausch über das Woher und Wohin der Stadt, an Geschichte(n), die uns im Heute bewegen und am Erproben neuer in den Stadtraum wirkender Formate. Das Projekt macht exemplarische Geschichte(n) durch drei aufeinander aufbauende digitale Anwendungen sowohl innerhalb der Ausstellung als auch auf den Webkanälen der beiden Institutionen und im Stadtraum zugänglich und lädt die Teilnehmer*innen zum aktiven Dialog ein. Im Fokus stehen dabei unerzählteGeschichten und jene marginalisierten Stimmen, die in der großen Erzählung musealer Dauerausstellungen und der repräsentativen städtischen Geschichtskultur normalerweise nicht auftauchen.

Mittels digitaler Techniken, u.a. einer AR- App und Onlinekonferenz, tritt das Publikum eine Zeitreise in die Vergangenheit und zurück in Gegenwart und Zukunft an.Sie erlaubt, sich ohne Zwischeninstanz mit einer realen oder idealtypischen historischen Figur zu identifizieren oder von ihr zu distanzieren. In dieser Verbindung von Vergegenwärtigung und Improvisation kreieren wir neue Formen des Ausstellungsbesuchs und legen den Grundstein für einen virtuellen dritten Ort.

Das Projekt wurde im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes entwickelt, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

Kontakt

Eva Lusch
Bildung und Vermittlung
eva.lusch@leipzig.de
Tel.: 0341 9651315