Menu

Station Nr. 18: Jüdische Sportvereine

Jüdische Sportvereine | Ehemaliger Sportplatz des Vereins Bar Kochba, gegenüber Delitzscher Str. 133

 

Einweihung der Station Nr. 18 am 31. August 2020 durch die Beigeordnete für Kultur Dr. Skadi Jennicke, dem Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig Dr. Anselm Hartinger, dem Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde Küf Kaufmann sowie dem Landesrabbiner in Sachsen Zsólt Balla.

 

1919 wurde mit dem Turn- und Sportverein Bar Kochba der erste jüdische Sportverein in Leipzig gegründet. Er bot seinen bis zu 600 Mitgliedern Boxen, Handball, Fußball, Leichtathletik, Schach, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Turnen, Wandern und Wintersport an. 1922 erfüllte er sich den Traum von der eigenen Sportstätte: An der Delitzscher Landstraße weihte er am 29. Oktober seinen Sportplatz ein. Hier wurden Fußball und Handball gespielt, auch von Frauen und Mädchen. 1932 und 1935 fanden auf dem Platz die Deutschen Makkabi-Meisterschaften in der Leichtathletik statt.

Weitere jüdische Sportvereine waren der Tennis-Club Rot-Weiß (1925–1939), der Jüdische Arbeiter-Turn- und Sportverein (1930–1933) sowie der Sportverein Schild (1934–1939).

Sie alle wurden Opfer der nationalsozialistischen Politik zur „Arisierung“ Deutschlands. Viele ihrer Mitglieder kamen im Holocaust ums Leben. Bar Kochba musste sich 1938 auflösen. Auf seiner Sportstätte wurden Baracken für Zwangsarbeiter errichtet. Nach 1945 spielte eine Fußballmannschaft auf dem Gelände, bevor es nach 1990 ungenutzt verfiel und 2016 durch einen neuen Eigentümer eingeebnet wurde.

Seit 2005 gibt es mit SV Makkabi Leipzig e.V. wieder einen jüdischen Sportverein in der Stadt. 2006 richtete er die 1. Sächsischen Makkabi-Spiele aus und ist Gastgeber zahlreicher integrativer Sportveranstaltungen.