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Station Nr. 3: Erstes Deutsches Sportarchiv

Erstes Deutsches Sportarchiv | Goetzhaus, Lützner Str. 11

 

Deutschlands erste Dachorganisation des Sports, die Deutsche Turnerschaft, hatte von 1860 bis 1915 ihren Sitz in Leipzig-Lindenau. Seit ihrer Gründung führte der Arzt Ferdinand Goetz (1826–1915) ehrenamtlich die Geschäfte der damals weltgrößten Sportorganisation; von 1895 bis 1915 war er Vorsitzender für mehr als eine Million Mitglieder. Im heutigen Goetzhaus wohnte er mit seiner Familie und betrieb eine Arztpraxis. 1867 richtete Goetz mit dem Archiv der deutschen Turnvereine Deutschlands erstes Sportarchiv ein. Als Archivar baute er es aus und sorgte für einen regen Leihverkehr per Post. 1880 legte er das erste Bestandsverzeichnis für 1755 Titel vor. Bis 1914 wuchs das Archiv auf 11.839 Bände. Der 1945 gerettete Teilbestand ist heute an der Deutschen Sporthochschule Köln öffentlich nutzbar. Goetz Tochter Fanny leitete im H aus die Leipziger Ortsgruppe des Vereins für Verbesserung der Frauenkleidung. Hier wurde das aus Leibchen, Hose, Rock und Bluse bestehende „Leipziger Schul- und Turnkleid“ entwickelt und 1904 offiziell in Leipzigs Schulen eingeführt. Anlässlich des 100. Geburtstages von Goetz wurde das Denkmal im Garten mit der vom Leipziger Bildhauer Carl Seffner geschaffenen Porträtbüste aufgestellt.