Wir nehmen es sportlich!
Einblick in den Arbeitsalltag einer Volontärin im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig...
Seit über einem Jahr bin ich am Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig als Volontärin und Direktionsassistentin tätig. Die Ausstellungsplanung sah zu diesem Zeitpunkt schon eine Sportausstellung für 2018 vor. So lag es nahe, mich in dieses spannende und vielfältige Projekt einzubringen und das Team dabei zu unterstützen. Nachdem im Februar 2017 durch einen Ratsbeschluss der Stadt Leipzig die „Sporthistorische Stadtroute“ nach Vorlage des Stadtgeschichtlichen Museums einstimmig beschlossen wurde, kam neben der Ausstellungsvorbereitung ein weiteres Projekt hinzu, das schließlich die Grundlage für die Ausstellung darstellt. Die Sportroute wurde bereits 2003 entwickelt, doch die Zusage einer Unterstützung durch die Stadt Leipzig zog sich hin. Die Idee der Route entstand aufgrund des fehlenden Ausstellungshauses für die sporthistorische Sammlung, die seit 1991 ohne Ausstellungsfläche zurechtkommen muss und nur vereinzelt in themenbezogenen Ausstellungen ihre Schätze präsentieren kann. Nun soll das Sportmuseum mit der Realisierung der „Sporthistorischen Stadtroute“ in die Öffentlichkeit treten und den Stadtraum Leipzigs gestalten.
Für die Ausstellung wurde die inhaltliche Vorarbeit bereits hervorragend von der Kuratorin Dr. Gerlinde Rohr und ihrem Mitarbeiter aus dem Sportmuseum Wolfgang Metz geleistet. Daher galt es nun einzuschätzen, wie viele Orte und Themen in der abwechslungsreichen Sportroute realisiert werden könnten. Die Auswahl und Finalisierung wurde dann im Sommer 2017 abgeschlossen. Daraufhin wurde gemeinsam mit dem Kulturamt der Wettbewerb für die Umsetzung vorbereitet, sodass wir zur Eröffnung der Ausstellung am 27. März die Entwürfe sowie den Sieger werden präsentieren können. Das Konzept als Grundlage für den komplexen Wettbewerb durfte ich gemeinsam mit Frau Dr. Rohr erstellen.
Zeitgleich fanden die Vorbereitungen und die Auswahl für den Wettbewerb der potentiellen Gestalterbüros der Ausstellung statt. Die Entscheidung fiel sehr schnell auf die Designagentur KOCMOC aus Leipzig. Die grafischen Entwürfe und die Ideen, mit dem vielschichtigen Thema „Sport“ umzugehen, überzeugten uns auf Anhieb. Seitdem sind Frau Dr. Rohr und ich gemeinsam für das umfangreiche Projektmanagement zuständig. Neben der Kuratorin und dem Mitarbeiter aus dem Sportmuseum unterstützen seit Oktober 2017 der Praktikant Sebastian Krötzsch im Rahmen seines Praxissemesters und die Krupp-Stipendiatin Magdalena Paluska das Projekt tatkräftig.
Diese Ausstellung ist für einige Beteiligten ein besonderes Projekt: Für Herrn Dr. Rodekamp ist es die letzte große Ausstellung mit seinem Team, bevor er uns im Frühjahr 2019 verlassen wird; für Frau Dr. Rohr ist es die letzte Möglichkeit „ihre“ Sammlung umfänglich zu präsentieren, da sie ebenfalls Ende 2018 in Ruhestand gehen wird, während es für mich das erste große Projekt ist, das ich von Beginn an bis zum Ende im Rahmen des Projektmanagements, der kuratorischen Tätigkeiten und als Autorin in der Begleitpublikation unterstützen darf.
Derzeit sind wir mitten in der finalen Planung und Zusammenarbeit mit den Gestaltern von KOCMOC, um allen Besucher*innen eine interessante und sportliche Ausstellung ab Ende März präsentieren zu können. Die ereignisreiche Leipziger Sportgeschichte aus den vergangenen 200 Jahren steht hierbei im Fokus, wobei ein kleiner Exkurs zu den Vorläufern stattfindet, insbesondere zu den Schützen, die seit 1443 in Leipzig bestehen. Zudem wird die zukünftige Leipziger Sportroute vorgestellt. Für ein sportliches Erlebnis wird durch die unterschiedlichen und witzigen Mitmach-Stationen gesorgt. Selbstverständlich darf ein Ausblick zur weiterhin spannenden Zukunft des Sportmuseums nicht fehlen, sodass die Besucher*innen ihre Wünsche und Erwartungen an das neue Sportmuseum richten können.
Wie es bei jedem vielfältigen Ausstellungsprojekt so verläuft, fehlt es uns nicht an großartigen Ideen und Inhalten, doch die Zeit wird im Hinblick auf den 27. März immer knapper, so nehmen wir mittlerweile das ganze Projekt der Sportroute, Ausstellung und Begleitpublikation sportlich und freuen uns darauf, alle Sport- und Kulturbegeisterten am 27. März um 18 Uhr bei unserer Eröffnung im Alten Rathaus begrüßen zu können.
Bis dahin in diesem Sinne – Sport frei!