Lehrer im Museum

Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig als außerschulischer Bildungsort

Am 7.8.2018 begrüßte das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig rund 80 Lehrer und Vertreter von 22 Museen und Gedenkstätten aus Sachsen in seinen Räumlichkeiten.

Anlass war der 13. Sächsische Lehrerinformationstag – kurz LIT, den die Sächsische Landesstelle für Museumswesen und das Sächsische Kultusministerium seit vielen Jahren ausrufen. Dank des neu eingeführten, rotierenden Systems fand der Infotag nun erstmals in der Musik- und Messestadt Leipzig, mit dem SGM als Austragungsort, statt.

Für eine Stadt mit so viel Geschichte bot sich das Stadtgeschichtliche Museum mit seinen historisch herausragenden Standorten Altes Rathaus und Alte Handelsbörse als Gastgeber in besonderem Maße an. Gerade an diesen beiden authentischen Orten ist die frühe Geschichte der Handelsmetropole geradezu greifbar – dies spürten alle Beteiligten, als Museumsdirektor Dr. Volker Rodekamp die Teilnehmenden im prächtigen Festsaal des Alten Rathauses begrüßte.

Da Objekte und Räume sich jedoch nicht von selbst vermitteln, bedarf es etwas mehr, um Geschichte auch für junge Generationen zum Erlebnis zu machen. Wie, das verrieten neben dem Stadtgeschichtlichen Museum neun Leipziger Museen in sogenannten Blitzlicht-Vorträgen und Führungen.

Wir vom Stadtgeschichtlichen Museum präsentierten unsere vielfältigen Vermittlungsangebote vom Mittelalter bis zur Popkultur in 15 Schnupperführungen und Info-Workshops zu den Ständigen – und Sonderausstellungen. Als Gastgeber hatten wir den Vorteil, fast alle Formate direkt an den entsprechenden Orten zeigen zu können.

Eine Infobörse erlaubte es den Lehrer*innen zudem, in der gediegenen Atmosphäre des Festsaals der Alten Börse mit weiteren 22 Museen aus Sachsen direkt in Kontakt zu treten.

 

Das Ziel dieser Fortbildung ist es, Lehrer*innen über die vielfältige Museumslandschaft in Sachsen sowie zahlreiche pädagogische Angebote zu informieren und die Kooperation zwischen den Schulen und den Einrichtungen außerschulischer kultureller Bildung zu stärken.

Die Museen buhlen damit allerdings mit zahlreichen anderen Einrichtungen um die Gunst und die knapp bemesse Zeit der Lehrkräfte. Bei über 1.500 allgemeinbildenden Schulen, davon rund 100 im Landkreis Leipzig, ist die Zahl von „nur“ 80 am LIT Teilnehmenden ein stückweit symptomatisch für die aktuelle Debatte rund um den Beamtenstatus und die Zahl der Arbeitsstunden der Sächsischen Lehrer*innen. Der LIT ist eine vom Schulamt anerkannte Fortbildung und liegt traditionell in der Vorbereitungswoche am Ende der Schulferien, in der die Lehrer bereits für Schul- und unterrichtsvorbereitende Veranstaltungen zur Verfügung stehen sollen. Doch auch diese ist derzeit umstritten und wurde stark reduziert! Angesichts dieser Situation ist die Teilnehmerzahl durchaus erfreulich und die vielen positiven Stimmen der freiwillig anwesenden Lehrer*innen machten den Tag letztlich für alle Beteiligten zum Erfolg. Oder um es mit den Worten einer Museumskollegin zu sagen: „Besser nur ein einziger von der Veranstaltung begeisterter Lehrer, der seinen Kollegen von unseren tollen Angeboten erzählt, als viele, die nur aus Verpflichtung kommen oder unzufrieden sind!“

Zum Gelingen des Tages trugen nicht zuletzt die freundliche finanzielle Unterstützung der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft sowie die tatkräftige Mithilfe unserer jungen Museumskolleginnen bei!