Menu

Internationaler Frauentag

08.03.2022

Vor 130 Jahren agitierte Clara Zetkin für das Frauenwahlrecht, das heute selbstverständlich ist.

„Für uns Sozialisten kann das Frauenwahlrecht nicht wie für die bürgerlichen Frauen ‚das Endziel‘ sein. Wir schätzen aber seine Eroberung als eine Etappe, aufs innigste zu wünschen im Kampfe um unser Endziel. Das Wahlrecht hilft den bürgerlichen Frauen, die Schranken niederzureißen, die in Gestalt der Vorrechte des männlichen Geschlechts ihnen Bildungs- und Tätigkeitsmöglichkeiten einengen. […] Mit ihrem sozialen Sein zusammen wird auch ihre Empfindungs- und Gedankenwelt revolutioniert. Als schreiende Ungerechtigkeit empfindet sie die politische Rechtlosigkeit, die das weibliche Geschlecht lange Jahrhunderte als selbstverständlich getragen. Im langsamen, schmerzensreichen Entwicklungsgange steigt die Frau aus der Enge des alten Familienlebens empor zum Forum des öffentlichen Lebens. Sie fordert ihre volle politische Gleichberechtigung – wie sie im Wahlrecht zum Ausdruck kommen – als soziale Lebensnotwendigkeit und als soziale Mündigkeitserklärung. Das Wahlrecht ist das notwendige politische Korrelat der wirtschaftlichen Selbstständigkeit der Frau.“


Zitat: Clara Zetkin „Für die Befreiung der Frau!“, Rede auf dem Internationalen Arbeiterkongress zu Paris, 19. Juli 1889

Bild: Gruppenporträt Clara Zetkin mit Funktionären der SPD Württembergs, Fotografie, Berlin, 1915-1918, Inv.-Nr. F/1959/AB

‹ Back to list