R.I.P. – DIE LETZTE ADRESSE
Tod und Bestattungskultur in Leipzig
20.3. – 1.9.2024
Sonderausstellung
Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Haus Böttchergäßchen, Böttchergäßchen 3, 04109 Leipzig
Ein stadthistorisches Museum beschäftigt sich hauptsächlich mit den Menschen und ihrem Tun in der Vergangenheit – selten jedoch mit dem, was danach kommt. In der Ausstellung »R.I.P. – Die letzte Adresse. Tod und Bestattung in Leipzig« steht erstmals das »Danach« im Fokus.
Weithin gilt heute der Tod als größtes Tabuthema des modernen Menschen. Er wird eher als Zumutung empfunden, über die man nicht nachdenken möchte. Über Jahrtausende hinweg aber galt Sterben als selbstverständlicher Teil des Lebens. Man bereitete sich bewusst darauf vor, umgab es mit eigenen Ritualen, Gerätschaften und Musiken, nahm Abschied von Sterbenden, begleitete ihr Hinscheiden und hielt auch nach ihrem Tode ein unsichtbares Band der Zusammengehörigkeit aufrecht. Die Ausstellung wird sich etlichen Aspekten rund um das heikle Thema zuwenden.
Wie generell im christlichen Europa spielten die Kirchen in Leipzig über Jahrhunderte die wichtigste Rolle bei der Bestattung. Später entwickelten sich vielfältige Vereine und Institutionen, die sich diesem Aspekt des Lebens verschrieben. Wo in der Stadt und vor allem wie fanden die vorangegangenen Generationen ihre letzte Ruhe? Wie sah es in der Vergangenheit für Angehörige anderer Religionen aus – und wie ist das heute?
Kommen Sie mit uns auf diese Entdeckungsreise, die Erstaunliches, Überraschendes und bei weitem nicht nur Todtrauriges präsentiert. Hilft doch gerade im größten Schrecken der Humor, Unerträgliches erträglicher zu machen.
© Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Titelbild: Leipzigs erstes Bestattungsunternehmen, Aquarell von Richard Mertz, 1918, Inv.-Nr. 2398