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Andreas Petersen: Der Osten und das Unbewusste

Datum: 22.03.2024

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Haus: Altes Rathaus

Veranstaltungstyp: Lesung


Eine Veranstaltung des Klett Cotta Verlags im Rahmen von Leipzig liest 2024.

WICHTIGER HINWEIS: Tickets können nur über die Buchmesse erworben werden, nicht über das Stadtgeschichtliches Museum Leipzig. Reservierungen werden nicht vorgenommen.

 

Ausgehend von Freuds Entdeckung des Unbewussten vollzog sich in den USA und dann in Westeuropa im 20. Jahrhundert ein »psychological turn«, der in einer Neupositionierung von Individuum und Gesellschaft mündete. Selbstverwirklichung und Glücksversprechen durch Individualisierung wurden zum prägenden Gesellschaftsmodell für die Nachkriegsgesellschaften. Und der Osten? Nach einem anfänglich starken Interesse an Tiefenpsychologie und Analyse wurden unter Stalin alle individualpsychologischen Ansätze verbannt und durch die rein biologistische Theorie von Ivan Pawlow ersetzt. Andreas Petersen zeichnet diese weniger bekannte, doch gesellschaftlich eminent folgenreiche Entwicklung plastisch nach, auch anhand charakteristischer Biographien von Analytikern, Klinikärzten und Psychologen, die harten Kämpfen und Verfolgungen ausgesetzt waren. Die zunehmende Entfremdung zwischen Ost und West hat ihre Wurzeln auch in der unterschiedlichen psychohistorischen Prägung.
Andreas Petersen studierte Allgemeine Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Germanistik in Zürich. Er ist Dozent für Zeitgeschichte an der Fachhochschule Nordwestschweiz und war Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin. Im Auftrag des Tagesspiegel untersuchte er die Stasiunterwanderung der Zeitung. Im Jahr 2019 erschien sein Buch „Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte“ über die Gründergeneration der DDR.

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