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Anpacken für die Lieferketten

Was ist eigentlich systemrelevant, wovon hängt das Funktionieren und manchmal sogar Überleben einer Gesellschaft ab? Die gegenwärtige Krisensituation führt immerhin dazu, dass der Stellenwert sonst häufig übersehener oder gar als Selbstverständlichkeit angesehener Arbeiten und Berufsgruppen endlich wieder deutlich wird: Krankenschwestern, Verkäuferinnen und Feuerwehrleute, aber eben auch all jene Menschen, die sich um die zuverlässige Bereitstellung von Mobilitätsangeboten auf Straßen und Gleisen sowie See- und Wasserwegen mühen.

Wolfgang Bahnerts 1977 im Bahnbetriebswerk Leipzig Hauptbahnhof Süd aufgenommenes Foto zeigt den schweren Alltag der Lokomotivschlosser, die hier mit Wissen und Präzision, aber auch unübersehbarer Muskelkraft den schweren Zylinder einer Dampflokomotive der Baureihe 03 demontiert und gewartet haben. Und auch wenn die fauchenden Dampfungetüme längst moderneren Diesel- und Elektroloks gewichen sind und selbst das als Institution auf die frühesten Tage der sächsischen Eisenbahn zurückgehende Bw Leipzig HBF Süd im Jahr 2015 wegen Baufälligkeit abgerissen wurde, bleibt der Schweiß und Schmutz nicht scheuende Einsatz für zuverlässig laufende Maschinen und kontinuierlich gewährleistete Lieferketten ein unverzichtbarer Teil jeder krisenfesten Ökonomie. Bringen wir den kräftig anpackenden Frauen und Männern in blauen oder weißen Kitteln jene Wertschätzung entgegen, die ihre harte und allzu oft bescheiden entlohnte Arbeit verdient!

Das hier erstmals gezeigte Foto wurde im Rahmen einer umfangreichen Dokumentation mit Bildzeugnissen zur Eisenbahn- und Straßenbahngeschichte Leipzigs erst kürzlich als Schenkung Wolfgang Bahnerts dem Stadtgeschichtlichen Museum übergeben.

Inv.-Nr.: F/2020/419
Kolbenwechsel im Bahnbetriebswerk Leipzig Hauptbahnhof Süd, 1977 (Fotografie: Wolfgang Bahnert)


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