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Eröffnung der Ausstellung Oh Yeah! 90 Jahre Popmusik in Deutschland

16.10.2018

Ausstellung 17.10.2018 - 12.5.2019

Popmusik ist überall und nun sogar museumsreif! Jeder hört sie, ob bewusst oder nur nebenbei. Sie tönt aus dem Radio, untermalt Filme, begleitet beim Einkaufen und bringt die Menschen in Bewegung.

Doch Popmusik ist mehr als das! Mit ihr werden Erinnerungen wach, sowohl individuelle als auch kollektive: Der erste Kuss, die große Liebe, der Mauerfall und die letzte Fußball-WM. Popmusik ist in der Lage, zu berühren. Sie spiegelt das Lebensgefühl von Generationen wider, stiftet Identitäten und befindet sich im stetigen Wandel. Bevor sie sich etabliert, muss sie sich oft gegen Widerstände behaupten.

Die Ausstellung geht den Fragen nach, welche Stile die Musik zu unterschiedlichen Zeiten in Ost und West prägten und wie sich Popmusik und gesellschaftliches Leben gegenseitig beeinflussten. Sie ist mit herkömmlichen Ausstellungen nicht zu vergleichen, denn Oh Yeah! geht ins Ohr! Wie durch eine dreidimensionale Radiosendung führen zwei Moderatoren durch 90 Jahre deutsche Popmusikgeschichte. Mit Kopfhörern tauchen die Besucher ein in die ereignisreiche und vielschichtige Welt des Pop. An zahlreichen Soundstationen können sie sich einstöpseln und Radio-Spots sowie die Musik der Zeit erleben.

Das Herzstück der Ausstellung ist die Main Road. Anschaulich vermittelt sie den kulturellen Background der jeweiligen Popmusik-Epochen. Der musikalische Trip beginnt Mitte der 1920er-Jahre, als ausgelassen Charleston und Shimmy in den Berliner Nachtclubs getanzt wurde und Schallplatte und Grammophon den Sound populär machten.

Schlager wie „Veronika, der Lenz ist da!“ ließen Anfang der 1930er-Jahre die A-Cappella-Formation Comedian Harmonists zum ersten international erfolgreichen Pop-Export Deutschlands werden. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden Swing und Jazz als „undeutsche“ Unterhaltungsmusik verboten. Während die Hitlerjugend zu Trommelschlägen marschierte, lebten die Anhänger der illegalen Swing-Jugend mit Swing-Musik und -Tanz eine oppositionelle Jugendkultur.

In den 1950er-Jahren hielt der »American Way of Life« Einzug in Deutschland und Rock`n`Roll und Twist wurden zum Inbegriff des Lebensgefühls der Nachkriegszeit. Diesen auch in der DDR populären kapitalistischen Musikmoden suchte die SED-Führung unter anderem mit dem eigens kreierten, weniger hüftschwingenden Unterhaltungstanz „Lipsi“ zu begegnen.

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