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Station Nr. 21: Sport für Menschen mit Behinderung

Sport für Menschen mit Behinderung | Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte, Karl-Siegismund-Straße 2

 

1907 gründeten gehörlose Menschen mit dem Taubstummen-Turnverein zu Leipzig den ersten Sportverein für Menschen mit Behinderungen in der Stadt. Seine Mitglieder konnten bald neben dem Turnen auch Schwimmen, Fußball und Leichtathletik betreiben.
1927 richtete Gründer Albert Winkler die deutschlandweit erste Verbandsmusterschule für Taubstumme an der staatlichen Taubstummen-Anstalt zu Leipzig ein, heute Sächsische Landesschule für Hörgeschädigte.

Ab November 1945 organisierten Kriegsversehrte gemeinsames Schwimmen. Das war die Geburtsstunde des Versehrtensports in Leipzig. Aus der Gruppe wurde die Sektion Versehrtensport in der 1950 gegründeten Betriebssportgemeinschaft BSG Chemie Leipzig. Sie entwickelte sich zu einer der größten Behindertensportgruppen in Deutschland mit mehr als 500 Mitgliedern in den 1970er Jahren, darunter auch Kinder. Erfolgreich waren die Sportler vor allem im Schwimmen und Wasserball, in der Leichtathletik und im Sitzball. Zum Angebot gehörten auch Basketball, Tischtennis, Bogenschießen, Gewichtheben und Schach.

Im Zuge der Friedlichen Revolution wurde die Sektion Versehrtensport der BSG Chemie 1990 aufgelöst. Zugleich gründeten Mitglieder den Behindertensportverein Leipzig e.V. oder schlossen sich dem SC DHfK Leipzig e.V. an. Aus ihrer Mitte kam 1992 der erste Leipziger Sieger bei Paralympischen Spielen; ihm folgten weitere Sportlerinnen und Sportler.

Weitere Vereine und Abteilungen entstanden, um Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen Leistungs-, Breiten- oder Rehabilitationssport zu ermöglichen.