Menu

Station Nr. 8: Arbeitersport

Arbeitersport | Ehemalige Gebäude Arbeiter Turn- und Sportbund, Fichtestraße 2

 

Einweihung der Station Nr. 8 am 25. November 2021 durch Dr. Skadi Jennicke, Kulturbürgermeisterin, und Aiko Wulff, Leiter des Sportmuseums.

 

Arbeiter bildeten die Mehrheit der Turner im Kaiserreich. Sie wurden von den meist bürgerlich-nationalistischen Vereinen allerdings oft ausgegrenzt, oder aber sie verfolgten eigene sozialistische Ziele.
Ihren Sitz in Leipzig hatten der 1893 gegründete Arbeiter-Turner-Bund (ATB) und sein Nachfolger, der Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB).

Der ATSB wuchs in der Weimarer Republik auf 2,2 Millionen Mitglieder. Seine große Bedeutung ist noch am Baukomplex zwischen Fichte- und Kantstraße ablesbar. Hier wurde 1926 die Bundesschule mit Sport- und Schwimmhalle als zentrale und internationale Ausbildungsstätte erbaut. Sie komplettierte die bereits 1912 errichtete Geschäftsstelle mit Druckerei- und Verlagsgebäude sowie zwei Wohnhäusern.

1933 wurde der ATSB aufgelöst und enteignet. Das Institut für Leibesübungen der Universität Leipzig nutzte den Komplex von 1934 bis 1944, mehrere Gebäude wurden Ende 1943 stark kriegsbeschädigt. Von 1947 bis 1992 war das Institut für Körpererziehung der Universität Leipzig in der Fichtestraße ansässig.

Alle erhaltenen ehemaligen Bundesschulbauten beherbergen heute Wohnungen.