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Station Nr. 9: Sportwissenschaft

Sportwissenschaft | Ehemalige Deutsche Hochschule für Körperkultur, Jahnallee 59

 

Seit 1837 setzten sich Persönlichkeiten an der Universität Leipzig für eine akademische Ausbildung von Turnlehrern ein. Bahnbrechend war das Wirken von Hermann Kuhr, dessen hartnäckiges Streben vom Akademischen Turnabend im Allgemeinen Turnverein zu Leipzig 1903 zur Einrichtung eines Gymnastischen Instituts an der Universität im Jahr 1920 führte. Daraus entstand das Institut für Leibesübungen (IfL). Mit der Berufung des Sportpädagogen Hermann Altrock als Institutsleiter etablierte die Universität Leipzig die erste Professur für Leibesübungen in Deutschland und förderte die junge Sportwissenschaft.

Von 1912 bis 1933 befand sich mit der Bundesschule des Arbeiter-Turn- und Sportbundes eine zweite Lehr- und Ausbildungsstätte des Sports in Leipzig. Den Ruf Leipzigs als Stätte sportwissenschaftlicher Lehre und Forschung setzte von 1950 bis 1991 die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) fort, deren akademische Trainerausbildung weltweit hohes Ansehen genoss.

1969 wurde das Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS) gegründet, um den DDR-Sport durch Spitzenleistungen dauerhaft in der Weltspitze zu positionieren. Staatlich gefördert und unter höchster Geheimhaltung wurde hier auch Dopingforschung betrieben. Das führte im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands 1992 zur Schaffung einer neuen Einrichtung, des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT).

Die DHfK wurde 1990 abgewickelt. 1993 erfolgte die Gründung der Sportwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Leipzig. Zusammen mit dem IAT bleibt Leipzig damit ein Standort für erstklassige, praxisbezogene Sportwissenschaft.